Zehn Jahre – Mittwoch 23.3.2022

Aufgewacht mit einem warmen Gefühl im Bauch und einem Dauerlächeln. Vor ungefähr elfeinviertel Jahren hatte ich nämlich die überaus schlaue Entscheidung getroffen, dem knurrigen Schläfer neben mir mit „okay“ zu antworten, als er das Thema Heirat ins Gespräch brachte, und exakt vor zehn Jahren marschierten wir dann gemeinsam zum Rathaus, mit zwei Trauzeugen im Schlepptau und sonst niemandem. Hihi.Also zehnter Hochzeitstag, davon mal abgesehen ein recht normaler Arbeitstag, sogar mit Unterricht am Abend. Wenigstens hatte der Liebste Home Office eingeplant und wir konnten so die Pausen zusammen verbringen. Zum Frühstück ein Peanut Butter Porridge, dann eine absolute Blitzdusche, und fast pünktlich um zwei nach acht war ich zum Yogakurs auf der Matte. Wieder sehr gut, ich würde mir nur ein bisschen mehr kräftigende Übungen wünschen (es hindert mich übrigens keiner daran, das selbst an den nicht-Yogakurs-Tagen zu machen). Andererseits war es auch so anstrengend genug. Um Viertel nach neun startete ich den Arbeitstag, ein unspektakulärer Vormittag mit viel administrativer Arbeit, etwas Unterrichtsvorbereitung und einer Beratung. Viel Kommunikation über Chat. Ich muss sagen, dass die Trennung zwischen Kundenkommunikation und Kollegenkommunikation über zwei verschiedene Kanäle (Mails bzw. Teams-Chat) für mich sehr gut funktioniert und mir schon einiges an Entspannung gebracht hat.…

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Gelesene Bücher 2021

Die Zahl der gelesenen Bücher im vergangenen Jahr betrug... (Trommelwirbel) …14 Stück. Unfassbar. VIERZEHN! Zum Vergleich: 2020, das Jahr, das ich zu nicht unbeträchtlichen Teilen mit Fieberschüben verbrachte und in dem ich, als ich wieder einigermaßen geradeaus denken konnte, den Rückstand von drei Monaten Online- und Home Office-Arbeit aufholen musste, gelang es mir dennoch, 33 Bücher zu lesen. 2019 waren es 47 Bücher, inklusive Sabbatical und allem. Und in diesem Jahr, trotz weitestgehender Gesundheit und 80% Home Office-Arbeit: 14 Bücher.Das ganze Dilemma zeigt sich gleich zu Jahresanfang, denn für das erste Buch brauchte ich unglaubliche zwei Monate. Und so ging es weiter, es gab neben den 14 gelesenen natürlich noch eine ganze Reihe gestarteter und abgebrochener Bücher – keine Muse, keine Konzentrationsfähigkeit, keine Möglichkeit, mich auf das Buch richtig einzulassen. Es fiel mir extrem schwer zu lesen in diesem Jahr. Ein wenig habe ich die Sorge, ob das Corona-Spätfolgen sein könnten (ich finde es generell schwer, mich zu konzentrieren, und ich bin definitiv auch vergesslicher geworden). Aber vermutlich ist es einfach das Alter. (Und das Blogschreiben mag auch etwas damit zu tun haben, der Tag hat schließlich nur 24 Stunden.)Wie auch immer, da es nur so wenige Bücher sind,…

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Neujahrsgedanken, Samstag 1.1.2022

Um halb neun aufgewacht, ziemlich matschiger Kopf. Ich fühlte mich, als hätte ich den Abend davor gesoffen, dabei hatte ich nur ein Glas Rotwein gehabt – aber ins Bett gehen außerhalb des üblichen Rhythmus reicht ja schon für einen ordentlichen Kater, wenn man über 40 ist, haha. Nerv. Immerhin hatte ich kein Kopfweh, auch wenn der Kopf sich nur so anfühlte, als würde er Anlauf nehmen. Der nette Kater unseres Haushalts war währenddessen wach und zufrieden, schaute sich die Amseln auf dem Balkon an und schien durch die Silvesternacht keinen Schaden genommen zu haben, zumindest weniger als ich mit meinem Matschkopf. Das blieb auch den restlichen Tag über so – zwar keine Kopfschmerzen, aber ich war einfach müde und wie durchgekaut, die Achillessehne tat ordentlich weh und irgendwann begann es auch im Kreuz zu zwicken. Deshalb entschied ich mich gegen Yoga und für einen kompletten Ruhetag. Zum Frühstück etwas Toast und Orangensaft, dann beschäftigte ich mich den restlichen Vormittag mit Fotos vom Wochenende, Schreiben und Lesen. Irgendwann zog ich mich aufs Sofa zurück und beendete meine Twitterpause. Dort findet man immer noch genau die gleiche Mischung aus Gemotze, Besserwisserei und Doomsday-Vorhersagen, alles ziemlich austauschbar. Dass ich eine Woche weg…

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Willst du die Bahn, oder willst du sie nicht?

Der 26. September ist für meine seit mittlerweile 22 Jahren Heimatstadt nicht nur der Tag der Bundestagswahl, sondern auch ein verkehrspolitischer Wahltag: Wir stimmen in einem Bürgerentscheid über eine Regionalstadtbahn für Tübingen ab.Wobei das nicht stimmt, und das ist schon ein erster kleiner Hinweis auf eine ganze Menge Probleme mit diesem Bürgerentscheid. Die Regionalstadtbahn steht nämlich, auch wenn es oft so verkürzt dargestellt wird, gar nicht zur Abstimmung, sie ist längst entschieden und wird teilweise schon gebaut. Es geht nur um die Tübinger Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn, genauer gesagt: eine straßenbahnähnliche Verbindung vom Hauptbahnhof über Karlsstraße, Neckarbrücke, Mühlstraße und Wilhelmstraße bis zu den Kliniken, dem Technohügel und WHO. Klingt nach einem ziemlich gigantischen Projekt, ist es auch. Zweispurige Straßenbahnlinien quer durch eine Stadt zu legen, auch noch so eine hügelige Stadt mit teilweise so engen Straßen? Hm. Das erste Bauchgefühl ist: Also Straßenbahn, klar, cool, aber der Weg geht doch nicht, das kann ich mir nicht vorstellen. Durch diese Strecke eine Straßenbahn, das ist ja total eng, da hat ja nichts anderes mehr Platz. Andererseits: Auf dieser Strecke fahren jetzt durchgehend Autos und Stadtbusse zweispurig. Da ist also auch für nichts anderes mehr Platz – außer halt für Autos. Daran…

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Diese dicken Leute

Ein paar zusammenhanglose Gedanken zu einem Thema, das mich ja eigentlich überhaupt nicht betrifft – aber am Ende irgendwie doch: das Dicksein.Ich war nie dick. Die ersten 25 Jahre meines Lebens war ich untergewichtig, als Teenager, da recht schnell in die Höhe geschossen, sogar deutlich untergewichtig, ich konnte essen, was ich wollte. Das ist nicht positiv gemeint im Sinn von „hurra, ich kann essen, was ich will!“ sondern im Sinn von „ich kann in mich reinstopfen, so viel ich will, und bleibe trotzdem knochig und mager“. Was übrigens noch zwei der netteren Attribute waren, die ich  mir in jungen Jahren anhören durfte: knochig, mager, klapperdürr, Skelett und die übergriffige Aufforderung „Mädle, iss was, damit du was auf die Rippen kriegst…“.Irgendwann änderte sich das, ich wechselte von furchtbar dünn zu nur noch dünn zu normal schlank. Und da bin ich jetzt. Ungefähr gleichzeitig merkte ich, dass ich jetzt tatsächlich nicht mehr alles essen konnte, ohne zuzunehmen, und seitdem versuche ich nicht mehr, alles zu essen, sondern ein bisschen im Blick zu haben, was und wie viel ich esse. Klappt bis jetzt ganz ok. Soviel mal als Vorrede, Offenlegung, meine Position, Maße, Größe, Gewicht, blabla. Scheinbar ist es ja so, dass…

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