Von den Netzwerken

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Seit Wochen, eigentlich Monaten habe ich ein ungutes Gefühl im Bauch, wenn ich über meine Social Media-Nutzung nachdenke. Facebook speziell ist mir zunehmend unsympathischer geworden, soweit, dass ich mich schließlich entschieden habe, mein Konto zu löschen. Seitdem (noch ist es nicht gelöscht) wälze ich den Gedanken, ob das wirklich die richtige Entscheidung ist. Ich beobachte bei mir eine starke Tendenz zum Einsiedlertum und befürchte, dieser Schritt könnte ein Symptom davon sein. Außerdem ist natürlich die FOMO („fear of missing out“) auch bei mir vorhanden. Und ganz unrecht habe ich damit nicht: Einige Kontakte habe ich nur (noch) über Facebook, lösche ich mein Konto dort, dann werde ich sie ziemlich sicher verlieren. Das sind nicht unbedingt enge Kontakte, teilweise zu Leuten, deren Leben mittlerweile in völlig anderen Bahnen verläuft. Aber trotzdem schade, natürlich.Dennoch. Das Unbehagen bleibt. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass Facebook (wie andere Soziale Medien auch) wenig Respekt vor dem deutschen Datenschutzrecht hat und ich mir darüber klar sein muss, dass ich mit meinen Daten „bezahle“, sobald ich gratis-Netzwerke nutze. Seit meine Timelines nicht mehr chronologisch aufgebaut sind, sondern ein Algorithmus bestimmt, was mich interessieren könnte, fühle ich mich (noch mehr) entmündigt. Das ist aber…

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Tagebuch schreiben

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Tagebuch schreiben. Ist das eine gute Idee? Eine Nabelschau? Ein ständiges Drehen um sich selbst? Ist das etwas wie das Instrumente-Lernen als Zwölfjährige: nach vier Wochen keine Lust mehr, etwas Neues ausprobieren, etwas Anderes…Ich möchte gern schreiben. Manchmal fühlt es sich an, als wären so viele Gedanken in mir im Hamsterrad, und raus aufs Papier bringen gibt ein Ventil. Manchmal ist es so, als wäre tagelang gar nichts in meinem Kopf, als würde ich von einem To-Do zum nächsten rennen, und regelmäßiges Schreiben gibt vielleicht ein bisschen Struktur und die Gelegenheit, anzuhalten und ein bisschen zu reflektieren.Wirklich etwas zu sagen habe ich eigentlich nicht, nur meine Erfahrungen, meine Perspektive, meinen Blick auf die Welt. Ich schreibe dieses Blog wirklich, wirklich für mich, und wenn mich die Lust verlässt – no pressure. Wir werden sehen.

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Southampton Tag 2, Samstag 23.2.2019

Ich habe den Vormittag recht ruhig angehen lassen (und mit daheim geschrieben und geskypt, wir mussten ein bisschen Kanada planen und auch wegen den Kisten, die der Liebste für meine Schwester mitnehmen sollte). Deshalb bin ich erst gegen Mittag aus dem Haus. Das Wetter war fantastisch und ich habe den ganzen Tag mit Rumlaufen verbracht.  Deutsche Leitkultur. Das Stadtzentrum ist ca. 15 Minuten zu Fuß entfernt, also bequem erreichbar. Überall in der Stadt waren an Straßenkreuzungen Stadtpläne für Fußgänger aufgestellt (wie schon in Oxford und London), was die Orientierung sehr einfach machte. Wenn die einzelnen Stadtviertel/Straßenzüge für Fußgänger lohnenswert waren, wurde das noch extra beschrieben (z.B.: London Road: partly pedestrianised area with local shops and a wide range of bars, cafés and restaurants). Das war teilweise etwas zu optimistisch dargestellt (die London Road z.B. bestand aus Discounter, Postamt, Immobilienhändler, Betting Shop, Arbeitsagentur, Starbucks und ein paar Spelunken), aber als Orientierung war es schon sehr hilfreich. Das eigentliche Stadtzentrum (Above Bar Street und High Street, die in "QE2" umbenannt war) war dann eine einzige Shoppingmeile. Neben den großen Ketten fand man aber auch mittelgroße bzw. lokale Anbieter. Weil es Samstag war, war alles recht voll, aber noch im Rahmen.  Alle paar…

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Southampton Tag 1 (Reisetag Oxford-Southampton), Freitag 22.2.2019

Der Freitag war wieder Reisetag. Checkout war um 9 und mir war das auch recht, weil ich noch zur Post wollte und in der Stadt ein Frühstück holen und überhaupt keine Lust hatte, da noch lang Zeit zu vertrödeln. Von Sanaa (Host) hatte ich mich am Abend zuvor schon verabschiedet, sie hatte für mich eine Oxford-Postkarte und einen Kühlschrank-Magnet als Geschenk, was ich sehr nett fand. (Und mich zum Überlegen gebracht hat, ob ich ihr auch was hätte besorgen sollen... so viel Kontakt hatten wir jetzt nicht... allerdings hatte sie am Dienstag meine Kleider gewaschen und in den Trockner getan, was natürlich sehr nett war... nun ja. Ich hatte so spontan auf jeden Fall nix.) Da ich alles schon gepackt hatte, konnte ich (nach zwei Tassen Schwarztee mit viel Milch und etwas Orangensaft, damit Milch/Saft leer wurden) um Punkt 9 das Haus verlassen. Der erste Schritt war die Post um die Ecke, weil ich die beiden Umschläge für T und S und das Paket für daheim noch hatte. Leider war an der Postfiliale ein Schild "due to personell problems closed until End of Feb". Super. Das hieß, ich musste in die Stadt zur Hauptpost (eigentlich wollte ich um die…

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Oxford Tag 7, Donnerstag 21.2.2019

Der Donnerstag war mein letzter richtiger Oxford-Tag. Das Wetter war ganz gut und ich wollte unbedingt noch den Uni-Park ansehen (er heißt University Parks, obwohl es eigentlich nur einer ist... Oh well). Also bin ich nach ein bisschen Packen und aufräumen und Gedöns losgelaufen. Der Park ist wirklich sehr schön. Ein kleines Flüsschen (irgendein Kanal?, der zur Themse führt) fließt durch, es gibt einen Teich, ein paar Sportplätze, viele Bäume und Bänke. Das Wetter war grandios, so bin ich nach ein bisschen spazieren gehen schließlich auf einer Bank geblieben, habe gelesen und den Spaziergängern und Hunden zugeschaut. Die Hunde waren alle von der Leine und sind wie die bekloppten durch den Park geflitzt. Das fanden die Gänse und Enten nicht so toll, sie konnten sich aber immer wieder aufs Wasser zurückziehen und wurden dann in Ruhe gelassen. Insgesamt gehen die Engländer viel entspannter und relaxter mit ihren Hunden um - sowohl Hundebesitzer als auch andere Spaziergänger. Das hat Spaß gemacht. Die Hunderassen, die man sieht, sind etwas andere als bei uns. Viel mehr englische Rassen (Spaniels, Setter, Terrier), viel weniger Schäferhunde, viel weniger Mischlinge. Interessanterweise auch viel mehr sog. "Kampfhunde", es scheint in England keine Kampfhundeverordnung zu geben.  Neben…

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