Traurig – Freitag 23.4.2021

Ganz okay geschlafen, um kurz nach sechs stand ich auf – vor dem Wecker schon wach ist ja immer ein Plus. Zum Frühstück machte ich uns ein Porridge, das mir besser gelang als das letzte Mal, nur die Bananen, die in der Biokiste am Mittwoch mitgekommen waren, hatten leider mehr oder weniger übergangslos von grün zu braun gewechselt. Richtig reif sind sie noch nicht, jetzt müssen wir sie trotzdem schnell essen. Nun ja. Vormittags bei der Arbeit ein längeres Meeting zu unserer neuen Kundensoftware, so langsam bekomme ich ein Gefühl für die wichtigsten Funktionen, das fühlt sich gut an. Ich arbeite mich ja eigentlich sehr gern in neue Software ein, nur im laufenden Betrieb finde ich das etwas schwierig. Nach dem Mittagessen (zweite Hälfte Gemüseeintopf) setzten wir uns mit dem Espresso eine halbe Stunde auf den Balkon, es war mittags in der Sonne jetzt so warm, dass ich im T-Shirt dasitzen konnte. Der ganze Garten blüht, alle unsere Tulpen kommen jetzt, auch dort, wo die Zwiebeln schon einige Jahre im Boden sind. Die lange Kältephase scheint den Pflanzen im Garten gut getan zu haben. Auch die Schlüsselblumen und Forsythien blühen lang. Leider wachsen auch überall die Ahornschösslinge. Nachmittags hatte…

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Von Hühnern, Bienen, Pferden

Längerer Spaziergang, einmal raus aus der Stadt, über die Felder ins Nachbardorf. Wir kommen an einem Hühnergehege vorbei: Ein kleiner Obstbaumgarten mit ca. 15 Hühnern, braune und weiße, vermutlich Hybride. Ein kleines Häuschen als gemauerter Hühnerstall. Ordentlich Platz, genug Raum zum Scharren. Ein, zwei Büsche mehr könnten noch sein, als Schutz von oben. Wir gehen am Zaun in die Hocke, sofort kommen ein paar Hühner anmarschiert, neugierig, schiefgelegter Kopf. Tiefrote Kämme, dichtes Gefieder (kein Hahn zu sehen, der die Hennen bedrängen könnte), die Schnäbel intakt. In Irland während meines Sabbaticals auf dem Lebenshof gab es Hühner, die aus Hühnerfarmen befreit bzw. übernommen worden waren, größtenteils kaputt und mit amputierten Schnäbeln. Diese hier nicht, sie sehen gut aus.  Wie viele Eier legen sie? Können sie brüten? Würden sie, wenn sie könnten? Wenn man hochgezüchtete Hühner aus Legefarmen übernimmt oder auch nur die dementsprechenden Rassen, sind sie auf eine so hohe Legeleistung gezüchtet, dass ihnen dadurch die Knochen weich werden und der Körper auslaugt. Das spezielle Legemehl sorgt für die übersteigerte Legeleistung, das Mehl einfach weglassen geht nicht – die Hühner sind auf die Mineralien angewiesen. Hätte ich Hühner, würde ich deren Eier essen? Wäre dieser Hühnerhalter mein Nachbar, würde ich…

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Von Hennen und Hähnen

Vor einiger Zeit, als ich noch auf Facebook war, die frohe Nachricht in meiner Timeline: Alnatura bietet jetzt Bruderküken-Eier an! Eifrig wurde die Alnatura-Pressemitteilung geteilt und viele meiner Facebook-Kontakte waren SO froh, jetzt endlich, endlich etwas gegen die armen, geschredderten Küken tun zu können, denn Kükenschreddern, das weiß man, ist mit dem bewussten Nahrungskonsumenten nicht zu machen. Geht einfach nicht. Wo die doch so flauschig sind.Ich erlaubte mir dann bei einer Freundin im Kommentar vorsichtig anzumerken, dass sich mir der Sinn nicht wirklich erschließt, ein Tier vor dem Tod im Häcksler zu bewahren, nur um ihm wenige Wochen später, kopfüber aufgehängt, mit einem rotierenden Messer den Hals durchzuschneiden. Inwiefern ist das besser? Haushühner hätten – so man sie denn leben ließe – eine Lebenserwartung von 5-9 Jahren. Als Masttier gehaltene Hühner werden nach vier bis 12 Wochen getötet, im Biobereich eher etwas später, aber auf  jeden Fall noch weit vor der Geschlechtsreife. Meine unschuldige Frage war also: Was genau ist denn daran „besser“, ein Tierkind (denn nichts anderes sind es) nach wenigen Wochen zu töten als direkt nach dem Schlüpfen? Eine wirkliche Antwort konnte die Freundin (und andere mitschreibende Personen) mir darauf nicht geben. Aber dem Tier ginge es…

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