Alltagschronik, Freitag 17.2.2023

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Durchgeschlafen in der Nacht, ausgeschlafen beim Aufwachen (vor dem Weckerhupen), alles sehr ungewöhnlich und sehr gut. Ich nutzte die gewonnene Wachheit gleich einmal, um einen Brotteig anzusetzen, und zwar mal wieder einen Teig von Null auf, also ohne Brotbackmischung. Normalerweise machen wir den Teig ja immer komplett selbst (wenn wir kein Brot kaufen), aber die letzten Monate hat die Schwiegermutter uns ein paar Backmischungen mitgegeben. Das Brot aus den Backmischungen wurde natürlich wunderbar, aber ich habe schon den Ehrgeiz, jetzt wieder ein Brot komplett selbst zu backen, das mindestens genauso gut wird.

Geruhsames Frühstück (mit Müsli – Brotteig ging ja noch), dann ging der Liebste aus dem Haus und ich um halb neun an den Schreibtisch. Nichts Besonderes am Vormittag (Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, Mails), mal abgesehen davon, dass ich nach zwei Monaten Pause meinen Freitags-Einzelunterricht wieder aufnahm. Die Teilnehmerin war ein bisschen in der Versenkung verschwunden (Arbeit, Familie, Krankheit, tausend ehrenamtliche Projekte, all diese Dinge) und jetzt aber wieder am Start, gesund und gut gelaunt. Freute mich sehr.
Um Viertel vor eins war ich mit meinem Vormittagspensum durch und machte die restliche Linsensuppe heiß, und just zu diesem Zeitpunkt kam der Liebste nach Hause, um die zweite Tageshälfte Home Office zu machen. (Natürlich prompt mit Kontrollanruf des Chefs am Nachmittag, der sich nicht vorstellen kann, dass Leute daheim auch produktiv arbeiten und sich nicht nur in der Nase bohren). Also gemeinsame Mittagspause, anschließend einen Espresso. Wir gaben der Siebträgermaschine noch einen Versuch und so langsam klappt es mit dem Kaffeemachen auch, aber wir sind beide einfach überhaupt nicht überzeugt. Viel zu viel Theater für am Schluss einen Espresso, der keinen Deut besser schmeckt als auf dem Herd gemacht.

Ab Viertel nach eins wieder am Rechner, Arbeit bis halb fünf. In erster Linie unterrichtete ich, der letzte Termin eines Prüfungsvorbereitungskurses. Immer schön, einen Kurs abschließen zu können, und mit dem war ich wirklich zufrieden (inhaltlich rund, die Leute hatten sich am Ende ganz gut aufeinander eingestellt, Zusammenarbeit mit dem Kollegen klappte gut). Nur die technischen Hakeleien (nicht bei mir, auf Teilnehmerseite) waren anstrengend.
Nach der Arbeit einen schnellen Milchkaffee (die Siebträgermaschine hat natürlich auch eine Milchschaumdüse): Nö, auch nicht so toll. Dauert viel zu lang, kein sonderlich gutes Ergebnis. Kaffee halt.

Ich ging aus dem Haus zum Yogakurs. Es war erstaunlich warm (rote Jacke und auf der halben Strecke zog ich die Mütze aus), aber bewölkt, windig und trüb. Ganz im Gegensatz dazu der Yogakurs: Wir waren viele Leute (acht insgesamt, fünf vor Ort, der Rest zugeschaltet) und die Stimmung war total gut, entspannt, friedlich. Ohne „locker“ zu sein, der Kurs war schon anstrengend, aber die Positionen klappten alle sehr prima und ich war sehr zufrieden.
Der Liebste war daheim schon am Kochen, eine Dinkelpfanne mit Lauch, Räuchertofu, Karotten (parallel buk das Brot im Ofen vor sich hin). Da mir vor ein paar Tagen überraschend aufgefallen war, dass kommende Woche die Fastenzeit beginnt, machte ich uns ein Feierabendbier auf, später dann auf dem Sofa Essen, Castle, dazu zwei Gläser Grauburgunder. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir die Flasche leerbekommen (steht schon eine Weile im Kühlschrank), aber das wäre definitiv sehr viel gewesen, und mein guter Vorsatz für das Jahr ist ja, beziehungsweise meine Regel in Bezug auf Alkohol, immer aufzuhören, bevor man betrunken ist.
Apropos Fastenzeit: Das wird dieses Jahr interessant, denn nicht nur haben wir innerhalb der Fastenzeit zweimal Karten für Whiskeytastings, es fällt auch noch eine Urlaubswoche mittenrein und unser Hochzeitstag, und wenn man ständig Ausnahmen macht, dann ist es irgendwann auch ein bisschen witzlos. Oder vielleicht auch nicht. Bis jetzt ist für den Urlaub sowieso noch gar nichts geplant, wahrscheinlich sind wir mit Schuppenrenovierung oder so beschäftigt, und haben gar keine Muße zum gepflegten Alkoholgenuss. Mal sehen.