Holzhackerbuam – Freitag 7.1.2022

Ziemlich unaufgeräumt im Erdgeschoss, als ich nach einer ganz okay-en Nacht um sieben aufstand und runterging, wir hatten uns am Vortag mehr oder weniger schon im Halbschlaf ins Bett geschleppt und unten alles liegen lassen. Ich beschäftigte mich erst einmal eine Dreiviertelstunde damit, nach der Katerfütterung die Spülmaschine auszuräumen und in Küche und Wohnzimmer klar Schiff zu machen. Dann ein Blick in die Zeitung, der mir ein ordentliches Déjà-vu bescherte: „Gesundheitsminister wollen Quarantäne verkürzen“ – wird darüber nicht schon seit einer Woche diskutiert? Aber es ist ja ein Merkmal dieser gefühlt schon fünf Jahre dauernden Pandemie, dass man ständig Déjà-vus hat. Auf jeden Fall kurzes Zeitunglesen, etwas Tee, dann ging ich rüber zur Nachbarsmaus, die sich wieder nicht blicken ließ (ich war um acht drüben, wie früh muss man denn nachschauen, um dieses Tier morgens zu Gesicht zu bekommen), dann Frühstück. Wir hatten an Porridge gedacht, aber noch etwas Tomatensauce von der Pizza übrig, also schwenkten wir um auf Baked Beans on Toast. Auch gute Idee, und das Brot musste auch langsam weg. Und außerdem hatten wir zum Nachtisch, hurra, eine erste Portion Mousse au Chocolat. Nicht dass man zum Frühstück einen Nachtisch bräuchte, außer er steht halt im…

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Doofe Sachen, die gefühlt alle anderen toll finden

Inspiriert von einem Twitter-Thread: Das Gefühl, dass ich irgendwie alles immer anders finde als alle anderen, mal in Beispiele gefasst. Außenseiter-Feeling, here I come: Eine unvollständige Liste an Sachen, die alle toll zu finden scheinen außer mir. Irgendwo muss das ja dokumentiert sein. SushiCocktailsPommes FritesKirschenKäseaufgeschäumte Milch auf dem KaffeeBurgerChiasamen (die Chiabrötchen des Lieblingsbäckers sind allerdings okay)(meistens) Schokolade – wenn überhaupt, dann nur in sehr kleinen DosenSauerteigbrotNutellaSteigerung: Nutella mit Butter/Margarine drunterKürbis80er Jahre-MusikAbbaSaunaThermomixFahrradtourenIns Fitnessstudio gehenSkifahrenFranzösisch (war früher noch schlimmer, ich werde toleranter mit dem Alter)Kinder-Content auf Social Media (Bonus-Minuspunkte, wenn die Schreiberin sich als „Mama“ bezeichnet und/oder die Aussprache der Kinder mitschreibt, so im Sinn von „Iwill sokolade - bin au ganz lieb! Soko!“)WeihnachtenSilvesterFasching (in jeglicher Form, besonders schlimm als "Karneval")Lange FingernägelIn Clubs gehenKinoStrandurlaubSommerWhatsApp„Romantische“ Gesten (Heiratsantrag auf den Knien und ähnliches)Buchverfilmungen (Herr der Ringe, Harry Potter schlimme Negativbeispiele)Quentin Tarantino-FilmeKitschfilme à la Titanic oder Love, Actually oder ähnlichem GedönsIn der Badewanne liegenBasteln„Shoppen“Schuhe kaufenKleider kaufenWellness-Bäder, Thermen und ähnlichesTatoos„Alternativ“medizin …Yay, das hat gut getan. Und man fühlt sich gar nicht negativ dabei…

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Apokalyptischer Tagesausklang, Dienstag 4.1.2022

Der erste Arbeitstag vorbei und schon denkt man wieder darüber nach, dass es doch eigentlich auch sehr angenehm wäre, jetzt nicht früh aufstehen und gleich in der Tretmühle sein zu müssen. Wobei das frühe Aufstehen weniger das Problem ist als das Gefühl, sofort gegen die Uhr zu arbeiten. Als Zeichen der inneren Entschleunigung setzte ich mich erst einmal mit einer Tasse Tee hin und machte den Wochenplan fertig (den Montag hatte ich am Sonntag schon geplant). Dann etwas Schreiben, Brot mit Erdnussbutter zum Frühstück und Arbeit ab neun (daheim, draußen prasselte der Regen, ich war froh, nicht raus zu müssen). Der ganze Arbeitstag war in erster Linie angefüllt mit vielen Beratungsterminen, ich saß also größtenteils vor Zoom und sprach mit den unterschiedlichsten Leuten. Zum Glück funktionierte die Technik stabil, von den üblichen Startschwierigkeiten auf Gesprächspartnerseite abgesehen (erstaunlich viele Leute haben Probleme, bei Zoom ein Headset zu aktivieren oder die Kamera an ihrem Rechner zu starten). Ich war sehr zufrieden insgesamt, es war sehr viel zu tun und nachzubereiten, aber es ging alles schön Hand in Hand und war auch größtenteils erfolgreich. Um halb eins machten wir Mittagspause (der Liebste, der die ganze Woche Urlaub hat, war daheim und hatte…

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Neujahrsgedanken, Samstag 1.1.2022

Um halb neun aufgewacht, ziemlich matschiger Kopf. Ich fühlte mich, als hätte ich den Abend davor gesoffen, dabei hatte ich nur ein Glas Rotwein gehabt – aber ins Bett gehen außerhalb des üblichen Rhythmus reicht ja schon für einen ordentlichen Kater, wenn man über 40 ist, haha. Nerv. Immerhin hatte ich kein Kopfweh, auch wenn der Kopf sich nur so anfühlte, als würde er Anlauf nehmen. Der nette Kater unseres Haushalts war währenddessen wach und zufrieden, schaute sich die Amseln auf dem Balkon an und schien durch die Silvesternacht keinen Schaden genommen zu haben, zumindest weniger als ich mit meinem Matschkopf. Das blieb auch den restlichen Tag über so – zwar keine Kopfschmerzen, aber ich war einfach müde und wie durchgekaut, die Achillessehne tat ordentlich weh und irgendwann begann es auch im Kreuz zu zwicken. Deshalb entschied ich mich gegen Yoga und für einen kompletten Ruhetag. Zum Frühstück etwas Toast und Orangensaft, dann beschäftigte ich mich den restlichen Vormittag mit Fotos vom Wochenende, Schreiben und Lesen. Irgendwann zog ich mich aufs Sofa zurück und beendete meine Twitterpause. Dort findet man immer noch genau die gleiche Mischung aus Gemotze, Besserwisserei und Doomsday-Vorhersagen, alles ziemlich austauschbar. Dass ich eine Woche weg…

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Star Trek-Desillusionierungen, Samstag 18.12.2021

Um halb sechs mit ziemlichen Kopfschmerzen und Durst aufgewacht (recht eindeutiges Katerkopfweh, da gibt es nichts zu beschönigen, selber schuld). Noch etwas die Wärme im Bett genossen (meine Güte, ist das kalt und dunkel draußen), dann standen wir um halb sieben auf. Als erstes sahen wir, dass der Kater eine Maus gefangen und die Überreste im Erdgeschoss verteilt hatte, immer ein super Start in den Tag. Der Liebste kümmerte sich darum, ich machte Tee und setzte mich an den Laptop. Der empfing mich mit „jetzt aber dann WIRKLICH mal auf Windows 11 wechseln, menno“, und als ich auf ablehnen klickte, zeigte er „sind Sie noch unsicher, ob Sie Windows 11 haben möchten? Aber wir sind SOOOOO toll, und außerdem können Sie nach 10 Tagen einfach wieder zurückwechseln. Und überhaupt. Habt uns lieb.“ Ich dachte, puh ganz schön emotionaler Druck hier, und klickte auf Annehmen. Das Update wurde eingespielt und ich konnte nebenher weiter tippen. Ich hoffe, dass ich das nicht noch bereue, we’ll see. Auf jeden Fall verbrachten wir einen ruhigen Morgen am Esstisch, Müsli zum Frühstück, viel Tee. Gegen halb zehn ging ich duschen und fühlte mich danach so ziemlich wieder hergestellt, Kopfschmerzen und Müdigkeit waren weg. Leider…

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