Langeweile und Ärger, Mittwoch 12.4.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Aufgewacht zu Regenwetter, einem schnurrenden Kater, der sich am Fußende des Bettes zusammengerollt hatte, und genereller Müdigkeit. Ich fiel nach zweimal Snoozen aus dem Bett. Erst einmal Tee und eine kleine Runde Schwedischvokabelwiederholung auf dem Handy (die App ist etwas aufdringlich und sendet mir ständig Push-Nachrichten im Sinn von „es ist an der Zeit, deinen nächsten Kartenstapel zu wiederholen”, das liegt aber vermutlich auch daran, dass ich das System der Wiederholungsfrequenzen noch nicht so ganz verstanden habe). Der Liebste schaute währenddessen nach dem Internet: Funktionierte nicht, das hieß, dass ich mich auf einen Tag im Büro einstellen musste. Für die Internetbedürfnisse des Morgens ging es mit dem Handy-Hotspot, aber für die Arbeit machte das natürlich keinen Sinn. Wenigstens fiel am Morgen der Yogakurs aus (also schade wegen Yoga, aber da der Mittwochskurs ja online ist, wäre es sowieso schwierig geworden). Irgendwas schien von den Bastelversuchen aber zu klappen, kurz bevor der Liebste losging, war das Internet wieder da.

Müsli zum Frühstück (in das Müsli rührte der Liebste einen Teil der geschlagenen Sahne ein, es wäre sonst für den restlichen Kuchen zu viel gewesen – sehr lecker im Müsli, wenn vielleicht auch ein bisschen unvernünftig, andererseits machen die Schweizer in ihr Birchermüesli auch Sahne und das kann ja nicht falsch sein), statt Kurs ab halb neun am Schreibtisch. (Natürlich hätte ich auch einfach selbst Yoga machen können, aber ohne Kurs war dann doch der Wunsch nach einem frühen Start dringender.) Den Vormittag über unspektakuläre Büroarbeit in Abwechslung mit etwas Unterrichtsvorbereitung, das einzig Besondere (neben dem wieder stabil laufenden Internet) war, dass ich den Vormittag über noch damit verbrachte, für die kommende Woche eine mündliche Prüferin zu ersetzen, die mir ausgefallen war. Eigentlich hatten sich auf der Liste der möglichen Prüfenden sechs Leute eingetragen, aber als ich sie jetzt anschrieb, sagte mir der Reihe nach einer nach dem anderen ab. Klar, es waren mittlerweile andere Termine reingekommen und es war kurzfristig und so, aber trotzdem war es etwas nervig. Hm.

Mittagspause um halb eins mit der restlichen Weißkohlsuppe (nicht mehr ganz so lecker am nächsten Tag, da der Reis ziemlich aufgequollen war, hm). Ein paar Zeilen im Buch, und auf halb zwei war ich im Büro. Den Nachmittag über verbrachte ich in erster Linie damit, Zertifikate zu bearbeiten und kommende Prüfungen vorzubereiten. In den nächsten Wochen gibt es extrem viele Prüfungstermine und ich versuche so viel wie möglich vorzuarbeiten, es wird trotzdem noch genug übrig bleiben. Noch eine Beratung und dann ein Unterricht am Abend, um sieben war ich schließlich endgültig fertig und ging heim.

Daheim war der Liebste immer noch dabei, am Internet herumzubasteln, beendete das aber und fing mit Kochen an, Spaghetti alla Puttanesca. Prima und so, nur dass ich dann zwanzig Minuten später feststellte, schon mit Teller auf dem Sofa sitzend und kurz davor, den Doctor zu starten, dass die frisch bestellten und gelieferten Pilze nicht in der Pastasauce verkocht worden waren, obwohl ich es auf den Wochenplan und ins Kochbuch geschrieben und sogar noch beim Heimkommen gesagt hatte – da war er aber in den Computer absorbiert gewesen und hatte es nicht gehört. Und später hatte er nach den Pilzen gefragt, aber da war ich nicht in der Küche gewesen und überhaupt hatte die ganze Kommunikation offensichtlich nicht sonderlich gut funktioniert. Ich ärgerte mich ziemlich, denn warum schreibe ich denn Sachen auf den Wochenplan, wenn sie dann nicht gelesen werden, er ärgerte sich, dass ich mich ärgerte, und irgendwie schmollten wir beide ein bisschen. Also zumindest für eine gewisse Zeit, dann war es irgendwie auch egal und uns war kalt und wir wollten den Doctor schauen und uns nicht ärgern. Die Wahrheit ist vermutlich, dass bei zwei Vollzeitjobs mit langen Tagen und tausend Nebenbaustellen keine absolute Perfektion in der Essensplanung und -umsetzung zu erwarten ist. So gern ich das auch hätte.